Am 15. Februar 44 v.Chr. wurde in Rom wie jedes Jahr das Lupercalienfest gefeiert. Junge Römer liefen nackt durch die Straßen und schlugen lachend mit Fellen vor allem nach den Frauen, die sich ihnen in den Weg stellten. Ein solcher Schlag versprach eine leichte Geburt und Fruchtbarkeit für die Kinderlosen. Bei diesem speziellen Fest jedoch war unter den Jünglingen auch der amtierende Konsul Marcus Antonius. Zunächst tanzte er mit den anderen. Dann hatte er auf einmal ein Diadem in der Hand, das mit Lorbeeren umrankt war. Tanzend näherte er sich der Tribüne, von der der Diktator Julius Caesar im Triumphalgewand dem Treiben zusah. Er reichte Caesar das Diadem, doch die Menge reagierte zurückhaltend. Kaum einer applaudierte. Caesar zögerte und wies das Diadem und die damit gemeinte Königswürde zurück. Jubel brandete auf. Noch einmal reichte Marcus Caesar das Diadem, und noch einmal wies dieser es zurück.
Die Menge war begeistert und feierte den restlichen Tag ausgelassen ohne weitere Unterbrechungen. Böse Zungen aber sagten, Caesar selbst habe diese Szene arrangiert, weil er König von Rom werden wollte. Andere glaubten, es sei allein der Plan des Marcus Antonius gewesen, um sich so bei Caesar beliebt zu machen. Eines war sicher: Die Römer wollten keinen König haben, sondern ihre Republik behalten.
Doch die Szene auf dem Lupercalienfest gab den Gerüchten und Befürchtungen unter den Gegnern Caesars neue Nahrung. Sie warteten nicht länger, ob Caesar wirklich König werden wollte. Vielleicht hatte er das Diadem nur wegen der Reaktion der Menge zurückgewiesen und würde es das nächste Mal in einer anderen Situation annehmen. Genau einen Monat später, am 15. März 44 v.Chr., wurde Caesar ermordet.
15. Februar 44 v. Chr.
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