Der italienische Anatom Luigi Galvani hatte soeben einen Frosch seziert und präpariert. Er legte ihn auf einen Tisch, auf dem auch eine Elektrisiermaschine stand. Plötzlich machte er eine erstaunliche Entdeckung: „Wie nun der eine von den Leuten, die mir zur Hand gingen, mit der Spitze des Skalpellmessers die inneren Schenkelnerven des Frosches zufällig ganz leicht berührte, schienen sich alle Muskeln derart zusammenzuziehen, als wären sie von Krämpfen befallen. Der andere aber, welcher uns bei Elektrizitätsversuchen behilflich war, glaubte bemerkt zu haben, daß sich das ereignet hätte, während dem Konduktor der Maschine ein Funken entlockt wurde.“ Dieselben Ergebnisse erzielte Galvani, wenn er präparierte Froschschenkel bei Gewitter an Messinghaken an einem eisernen Balkongitter befestigte. Doch auch bei schönem Wetter zuckten die Schenkel, wenn sie vom Wind gegen das eiserne Gitter geschaukelt wurden. Galvani glaubte die Ursache für das Phänomen in einer „atmosphärische(n) Elektrizität“ zu sehen. So hatte er – ohne es zu wissen – in Wahrheit den elektrischen Strom entdeckt. Sein Landsmann Alessandro Volta war von den Forschungen seines Kollegen so fasziniert, daß er selbst Experimente auf der Grundlage der Beobachtungen Galvanis durchführte. Mit der Herstellung der ersten Batterie durch Volta begann schließlich die praktische Verwendung der Elektrizität.
Oktober 1789
Zuckende FroschschenkelTeilen: