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Giganten im Wind

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Giganten im Wind
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Credit: Siemens
Der Hunger nach erneuerbaren Energien ist gewaltig ? die technischen Lösungen offenbar ebenso: Der neue Rekordhalter unter den Rotorblättern für Windturbinen erreicht mit 75 Metern Länge fast die Spannweite eines Airbus A380. Die Giganten, die der Technologiekonzern Siemens entwickelt hat, werden nun an einer Test-Windkraftanlage im dänischen Österild installiert. Schon bald sollen sie hier dem Wind Energie entreißen ? so effektiv wie niemals zuvor. Ab 2014 soll aus den Monsterturbinen dann ein gewaltiges Offshore-Windkraftwerk vor der Küste Großbritanniens entstehen, das nach Angaben von Siemens rund 18 Prozent des britischen Strombedarfs decken könnte.

So gewaltig die Ausmaße der Rotoren sind, so enorm sind laut dem Unternehmen auch die technischen Herausforderungen. Der Rotor überstreicht mit 18.600 Quadratmetern eine Fläche von zweieinhalb Fußballfeldern. Dabei muss er dem Druck enormer Luftmassen standhalten: Bei Windgeschwindigkeiten von 36 Kilometern pro Stunde fängt er laut Siemens die Energie von 200 Tonnen Luft in einer Sekunde ein. Dabei entstehen rasante Geschwindigkeiten: Durch den weiten Radius der Rotorblätter sausen deren Spitzen bei maximaler Drehbewegung mit 290 Kilometern pro Stunde durch die Luft.

Nahtlose Monster aus Glasfasern, Epoxidharz und Balsaholz

Den Belastungen können die Rotoren durch spezielle Herstellungstechniken standhalten, die extrem stabile, robuste und gleichzeitig leichte Konstruktionen erlauben. Das gesamte Blatt wird in einem Guss aus mit Glasfaser verstärktem Epoxidharz und Balsaholz hergestellt. Dadurch hat der Flügel weder Nähte noch Klebestellen und damit eine höhere Widerstandskraft. Mit den neuen Techniken kann das Unternehmen nach eigenen Angaben bei den Rotorblättern nun außerdem im Vergleich zu früheren Versionen 20 Prozent an Gewicht einsparen.

Nahtlose Gussstücke haben allerdings auch einen Nachteil: Die Giganten können für den Transport nicht zerlegt werden, sondern müssen in Gesamtlänge auf Reisen gehen. Das entsprechende Spektakel fand in der vergangenen Woche satt: Drei Rotorblätter wurden einzeln vom Hafen im dänischen Esbjerg nach Österild transportiert. Sechs Laternenpfähle und elf Verkehrsschilder mussten auf der 320 Kilometer langen Reise abgebaut werden, um dem 85 Meter langen Transportzug Platz zu verschaffen. In der dänischen Testanlage sollen die Rotoren nun zeigen, ob sie tatsächlich die erwarteten sechs Megawatt Leistung erbringen können. Diese Energie reicht nach Angaben von Siemens bereits aus, um rund 6.000 europäische Haushalte mit Strom zu versorgen.

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Bremsen Windkraftanlagen eigentlich den Wind? Die Antwort finden Sie hier…

© wissenschaft.de ? Martin Vieweg
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