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Haushaltsgeräte gehen mit der Zeit

Allgemein

Haushaltsgeräte gehen mit der Zeit
Lieber spülen als auf den PC verzichten

Innerhalb von 40 Jahren – in nicht mehr als einem halben Menschenleben –, haben sich die Wohnungen der Deutschen radikal verändert: Aus schlichten Schlaf- und Wohnstätten sind kleine Hightech- Fabriken geworden. Das Statistische Bundesamt hat den Wandel dokumentiert. Im Fünf-Jahres- Turnus hat es private Haushalte unter die Lupe genommen und dabei ein Stück Alltagsgeschichte festgehalten.

Die Zahlen zeigen, dass es ruhige Zeiten gab, in denen sich in den eigenen vier Wänden nicht viel veränderte, und turbulente Zeiten mit sprunghaftem Wandel. In der letzten Dekade hat das Tempo der häuslichen Aufrüstung durch die elektronische Revolution enorm angezogen. PC, ISDN-Anschluss, Handy, Digital-Kamera – was heute fast jeder besitzt, gehörte vor zehn Jahren noch ins Reich der Utopie.

Eine ähnlich rasante Entwicklung machte vor 40 Jahren der Fernseher durch, damals natürlich noch in schwarz-weiß. Innerhalb von sechs Jahren, von 1963 bis 1969, verdoppelte sich die Zahl der Haushalte mit eigenem Gerät auf fast 73 Prozent. Die sechziger Jahre, die Zeit des Wirtschaftswunders, haben das Leben der Menschen in vielerlei Hinsicht umgekrempelt: Gehörte 1963 zum Beispiel ein eigenes Telefon noch zu den Luxusgütern, so stand es sechs Jahre später schon in jeder dritten Wohnung, 1973 sogar in jeder zweiten.

Auch das eigene Auto konnten sich immer mehr Familien leisten. Innerhalb von zehn Jahren, zwischen 1963 und 1973, hat sich die Zahl der Haushalte mit eigenem Wagen auf 53,3 Prozent verdoppelt. Mit der Geschirrspülmaschine konnten sich die Hausfrauen Mitte der sechziger Jahre dagegen nicht so recht anfreunden. Fast 20 Jahre lang blieb das Gerät, auf das heute kaum noch jemand verzichten mag, eine Rarität in Deutschlands Küchen. Nur ganz allmählich kam der Absatz in Schwung.

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Nicht jedes Haushaltsgerät konnte sich im Alltag behaupten. So gehörte in den sechziger und siebziger Jahren eine Nähmaschine noch zum üblichen Inventar einer Wohnung, zunächst eine mechanische, später eine elektrische. Heute legt kaum noch jemand selbst Hand an seine Kleidung, so dass Nähmaschinen bei der Befragung nicht einmal mehr erfasst werden. Die Bügelmaschine hat den Sprung ins Herz der Hausfrauen und -männer erst gar nicht geschafft. 1983 überschritt sie mit einer Verbreitung von 14,8 Prozent ihren Zenit, seitdem geht es bergab.

Die Menschen in den neuen Bundesländern rüsteten ihre Wohnungen erst nach der Wiedervereinigung auf – spät, aber gewaltig. Schon 1993, drei Jahre nach dem Fall der Mauer, waren die Ost-Wohnungen mit Fernsehern, Videorekordern, Kameras und Autos ähnlich gut versorgt wie die Westler. Sogar bei den PCs hinkte der Osten nicht weit hinterher. Dagegen gab es so gut wie keine Wäschetrockner und Geschirrspülmaschinen. Auch Mikrowellengeräte, obwohl recht preiswert zu haben, blieben in den Auslagen stehen. Und nicht einmal jede zweite Wohnung besaß einen Telefonanschluss. Inzwischen hat sich das meiste nivelliert. Allerdings: Bei Wäschetrocknern, Gefrierschränken, Mikrowellengeräten und Geschirrspülern liegt der Westen immer noch vorne.

Klaus Jacob

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