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Nicht Rad, nicht Krad – Hybrid-Bike von Mercedes-Benz

Allgemein

Nicht Rad, nicht Krad – Hybrid-Bike von Mercedes-Benz

Als ich nach Hause komme, sehe ich meinen 14jährigen Sohn die Straße heraufradeln, mir freudig zuwinkend wie schon lange nicht mehr. Mit offensichtlichem Besitzerstolz führt er sich und der Nachbarschaft vor, wie leicht es mit dem Hybrid-Bike zu sein scheint, Steillagen zu meistern. Eine halbe Stunde später ist die Batterie des Fahrrads allerdings fast leer und muß am Standard-Ladegerät wenigstens fünf Stunden beladen werden. Wir sind großzügig und lassen den Akku – der bei vollständiger Ladung selbständig in eine Erhaltungsladung übergeht – sich über Nacht regenerieren. Am nächsten Tag dann die Enttäuschung: Als wir das knapp vier Kilo schwere Batterieteil wieder auf das Hybrid-Bike schnallen, ist kaum mehr Saft da als am Tag zuvor. Nach etlichen Aufladungsversuchen geben wir es auf und tauschen den offensichtlich defekten Stromspeicher um. Das neue Teil tut%s besser, und nun komme auch ich endlich zum Zug, das Hybrid-Bike zu testen.

Ich radle durch meine Heimatgemeinde, steuere natürlich vor allem die vielen kleinen, mitunter steilen Hügel an, die auf der Gemarkung liegen. Auch ich spüre den Kick, wenn mir der nicht hörbare Elektromotor im Hybrid-Bike ein Gutteil der sonst nötigen Pedalkraft abnimmt. Mich erinnert das an ein Gefühl, das ich vom Achterbahnfahren kenne: Die jedem wohlbekannte irdische Schwerkraft verliert scheinbar ihren Einfluß. Doch leider – nach einer nicht mal ganz halbstündigen Fahrt und knapp zehn Kilometer Weg, beginnt der Akku schlappzumachen. Die drei Lämpchen, die Volladung signalisieren, haben ohnehin nur ganz kurz geleuchtet, nun blinkt bereits das letzte – und wenige Minuten später erfahre ich am eigenen Leib, welche Masse ein Hybrid-Bike hat, wenn man es allein mit Muskelkraft eine leichte Anhöhe hinauf bewegen muß: Immerhin 27 Kilogramm wiegt der High-Tech-Drahtesel.

Auch weitere Rundfahrten bringen mir keine neue Erkenntnis. Daher mein Fazit: Das Hybrid-Bike ist zu unsportlich für Radfahrer, die rasch vorankommen wollen, führt zu wenig Strom mit, um auch längere Überlandfahrten zu powern und ist zu schwer, um älteren Menschen bei Besorgungen in der Stadt hilfreich unter die Füße zu greifen. Das Gefährt eignet sich aber vorzüglich für all jene, die ständig auf der Suche nach Attributen sind, um sich von der Masse zu unterscheiden.

Der Preis Das Hybrid-Bike kostet DM 3250,-

Der Anbieter Das Rad kann über die Niederlassungen und Vertriebspartner der DaimlerChrysler AG bezogen werden.

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Die Technik Das Fahrrad hat eine Dreigangnabenschaltung und wird bis zu einer Geschwindigkeit von 20 Kilometer pro Stunde gleichmäßig durch einen 300 Watt starken Gleichstrommotor (24 Volt) angetrieben. Bei schnellerer Fahrt leistet der in die Hinterradnabe eingebaute Elektromotor immer weniger: Fährt man schneller als 24 Kilometer pro Stunde, schaltet sich der Motor automatisch ab – wer so schnell ist, braucht wohl keine Unterstützung. Der 3,75 Kilogramm schwere Akku besteht aus 20 Nickel-Kadmium-Zellen zu je 1,2 Volt. 5,5 Stunden dauert es, bis das Standard-Ladegerät den Akku wieder aufgeladen hat, nur 2 Stunden vergehen beim Schnelladegerät.

Die Handhabung Eine Neueinweisung in das Radfahren braucht niemand: Das Hybrid-Bike ist einfach zu bedienen. Der Akku läßt sich problemlos wechseln, der Elektroantrieb mit einem Schlüssel leicht anwerfen, und der Rollendynamo fürs Licht läßt sich per Drehgriff auch während der Fahrt einschalten. Probleme bekommen können Hybrid-Bike-Besitzer bei eng montierten Fahrradständern wie sie an öffentlichen Einrichtungen üblich sind. Der Grund ist die robuste und etwas ausladende Form des seit Oktober 1998 angebotenen Rads.

Die Alternativen Weitere Anbieter der im Branchenjargon „Power-Assist-Räder“ genannten Gefährte sind: Sachs mit seinem Elobike (Information: Nopitschstr. 70 90327 Nürnberg) Yoker (Hüllenweg 16, 48249 Dülmen), Yamaha (P.O.-Box 75033, NL-1117 ZN Schipol) Hercules mit dem Mondia (90328 Nürnberg)

Wolfgang Hess

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