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Teotihuacan – Nachhall eines verschollenen Volkes

Allgemein

Teotihuacan – Nachhall eines verschollenen Volkes
Ein namenloses Reich dominierte einst Mittelamerika wie Griechenland das antike Europa. Teotihuacan, im heutigen Mexiko, und Tikal, im heutigen Guatemala, lagen 1000 Kilometer auseinander. Dennoch haben die beiden antiken Städte eine aufregende gemeinsame Geschichte. Die Archäologie erzählt jetzt über die schicksalsträchtige. Verbindung.

Sie kultivierten Mittelamerika wie die Griechen das antike Europa. Aber sie haben bis heute nicht einmal einen richtigen Namen.

Ihre Könige betrieben jahrhundertelang Macht- und Marktpolitik vom Pazifik bis zum Atlantik, vom mexikanischen Hochland bis ins Maya-Tiefland in Guatemala. Aber von deren Taten ist nichts überliefert.

Sie planten, bauten und versorgten eine Metropolis mit 150000 Einwohnern. Aber es gibt nicht eine schriftliche Nachricht von ihnen.

Die Leute von Teotihuacan sind und bleiben eine Provokation für Ethnologen, Archäologen und Sprachwissenschaftler. Daran ändern auch die rund 30 gut erhaltenen, weiblichen Tonfiguren nichts, die im Mai dieses Jahres bei Straßenarbeiten nahe Teotihuacan, 45 Kilometer nördlich von Mexico City, gefunden wurden.

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Einen Zipfel vom Schleier des Geheimnisses haben Forscher jetzt in Tikal gepackt – der über 1000 Luftkilometer entfernten Maya-Metropole im Dschungel des Guatemala-Tieflandes. Auf „Stele 31“, einer über zwei Meter großen Nachrichten-Säule, ist das einzige bislang bekannte historische Datum zur Teotihuacan-Geschichte in Stein gehauen worden: Am 16. Januar 378 unserer Zeitrechnung putscht „Rauchfrosch“ gegen „Jaguarkralle“, den rechtmäßigen Göttlichen König von Tikal – und bringt ihn um.

Das Ungewöhnliche an diesem auch in Mayaland nicht unüblichen Machtwechsel: „Rauchfrosch“ stammt aus Teotihuacan.

Der Aufstieg Teotihuacans beginnt im 1. Jahrhundert v. Chr., als die ländlichen Siedlungen im Hochtal von Mexiko zu einer Großsiedlung mit 10000 Bewohnern zusammenwachsen – eine erste urbane Revolution in Amerika. Werkstätten für Messer und Speerspitzen aus Obsidian sprechen für eine bereits arbeitsteilige Gesellschaft. Obsidian, der Stahl der mesoamerikanischen Steinzeit, war neben der Landwirtschaft der wichtigste Wirtschaftsfaktor der aufstrebenden Gemeinde. Teotihuacan besaß das Monopol für dieses „Vulkanglas“ aus rasch erstarrter Lava, das zum Schmuck ebenso taugte wie für mörderische Waffen oder als Werkzeug der metallosen Gesellschaft.

In den beiden ersten Jahrhunderten nach Christus sind die Leute von Teotihuacan offenbar hauptsächlich mit Tempelbau beschäftigt: 20 verschiedene Kultkomplexe entstehen – darunter die riesenhafte Sonnenpyramide und die nur wenig bescheidenere Mondpyramide. Die 4 Kilometer lange 45 Meter breite Zeremonial-„Straße der Toten“ und das zentrale Herrschafts- und Verwaltungszentrum „Ciudadela“ werden begonnen, ebenso das Hauptheiligtum, der Tempel des Gottes Quetzalcoatl. Mehr als 30000 Menschen leben nun in der Stadt.

Mit dem 3. Jahrhundert dehnt das Hochlandzentrum seinen Einfluß rapide über weite Teile Mesoamerikas aus, stellenweise wird es zur Vormacht. Das Handelsnetz wird größer: Jade aus Südmexiko, Ton und die begehrten Federn des Quetzal-Vogels aus Mayaland, Edelsteine aus dem Norden, Baumwolle und Weihrauch von der Golfküste. Die Einwohnerzahl der Stadt errechnen die Archäologen anhand der ausgegrabenen und prospektierten Wohngebäude: Demnach wohnen zu dieser Zeit etwa 75000 Menschen in Teotihuacan – eine logistische Herausforderung an die Stadtherren.

Die Stadt schwillt in den beiden nächsten Jahrhunderten auf 150000 Einwohner an – unter anderem durch Zuwanderer aus allen Teilen Mittelamerikas, die vertraute Gegenstände und Bauformen mitbringen und in eigenständigen Wohnvierteln heimatliche Lebensweisen und Kulte pflegen. Die Großbauten sind vollendet, allein 400 Werkstätten verarbeiten Obsidian. Fast alle Häuser sind aufs Prächtigste mit Wandgemälden geschmückt.

In der Stadt fließen Ideen und Geschicklichkeiten zusammen, Güter und Ideologien strömen nach draußen. Der kulturelle, politische und wirtschaftliche Einfluß auf ganz Mesoamerika – samt entsprechenden „Vertretungen“ bei anderen Völkern – hat bis 450 n. Chr. seinen Höhepunkt erreicht. Teotihuacan blüht.

Stadt und Reich kollabieren etwa 100 Jahre später. Zwischen 550 und 600 n. Chr. wird das zeremonielle Zentrum zerstört, Teotihuacan ist wenig später verlassen. Die Archäologie kann die Frage nach dem Warum nicht beantworten. So bleiben mehr oder minder plausible Spekulationen: überforderte Landwirtschaft, Krankheiten durch mangelnde Hygiene, eine große Kluft zwischen Elite und Volk, Machtkämpfe der Verwalter.

Jahrhunderte später nutzen die Azteken den „Ort, wo die Götter entstanden sind“ als mythologisch aufgeladenes Kultzentrum. Heute ist der einstige Nabel Mittelamerikas ein Wallfahrtsort für Touristen normaler Art und speziell solche, die einem Sonnenkult huldigen.

Der Niedergang Teotihuacans löste Schockwellen in ganz Mesoamerika aus – bis ins Tiefland von Guatemala. Besonders in Tikal: Hier saßen ja die Nachfahren des Thronräubers „Rauchfrosch“ auf dem Königsstuhl – ein „mexikanischer“ Stachel im Machtgefüge von Mayaland. Ein Kriegszug der „Nationalmaya“-Staaten Calakmul und Caracol gegen Tikal fegte die Mexiko-Fraktion 562 n. Chr. davon. Der Einfluß der zentralmexikanischen Übermacht in Mayaland war gebrochen. „Vorerst gebrochen“, schränkt Nikolai Grube ein. Denn der deutsche Experte für Maya-Hieroglyphen kann die Geschichte jetzt im Zusammenhang erzählen. Es ist ein Bericht über wissenschaftliche Irrungen und Wirrungen, über Interpretationen, Sackgassen und Wege, die plötzlich in eine völlig neue Richtung weisen.

So war es bis in die siebziger Jahre Lehrmeinung, daß Teotihuacan schon in der Frühklassik , also um 200 n. Chr., das Maya-Tiefland beeinflußt, Tikal sogar militärisch erobert habe. Denn in der Maya-Metropole hatten die Archäologen jede Menge Keramik im charakteristischen Teotihuacan-Stil gefunden: Maya-untypische Formen wie Dreifußgefäße mit Stuckverzierungen. Vor allem aber „mexikanische“ – so der Behelfs-Begriff für die namenlose Kultur aus Teotihuacan – Menschendarstellungen mit krankhaft anmutenden Glubsch-Augen und quadratischen Ohren. Die Maya-Blüte sollte auf die Intervention Teotihuacans zurückgehen.

Diese Interpretation brach zusammen, als sich in den achtziger Jahren bei Nachgrabungen in Tikal herausstellte, daß die beweisträchtige Keramik nicht aus der Frühklassik stammte. Sie war 400 Jahre jünger: Sie wurde in der Maya-Spätklassik (etwa ab 650/700 n. Chr.) gefertigt, als von Teotihuacan als Machtfaktor weit und breit nichts mehr zu spüren war. Die Teotihuacan-Elemente in Keramik und Ikonographie entpuppten sich als Paradebeispiel für die „klassizistische Nachempfindung“ einer bewunderten Epoche, wie es zu Beginn dieses Jahrhunderts die Deutschen mit dem Griechen-Ideal praktizierten.

Flugs gab es die wissenschaftliche Kehrtwendung: Teotihuacan, so die neue Gelehrten-Meinung, ist in Mayaland nie präsent gewesen; alle architektonischen und künstlerischen Äußerungen im Teotihuacan-Stil sind symbolisch zu verstehen. Im Sinne eines „Horizont-Stils“ sei es Mode gewesen, die mexikanische Kultur zu simulieren – ähnlich der französischen Dominanz im Deutschland Friedrichs des Großen, als auch keine tatsächliche französische Macht auf deutschem Boden bestand.

So der Stand der Dinge bis vor einem halben Jahr. „Das haben wir jetzt umgeschmissen“, sagt Maya-Schriftexperte Grube ebenso sachlich wie selbstbewußt. „Die Leute von Teotihuacan sind in Tikal präsent gewesen – sehr nachdrücklich sogar.“ Den Teilnehmern der zweiten bdw-Leserreise nach Mayaland im Februar dieses Jahres (siehe untenstehenden Artikel „Vorlesung am Original“) erläuterte er seine Hypothese direkt an der Stele 31 im Museum von Tikal. Auf der Rückseite dieser steinernen Nachrichtensäule ist der längste zusammenhängende Maya-Text der frühen Zeit eingemeißelt. An den Seiten flankieren zwei kriegerische Gestalten eine minutiös skulptierte königliche Figur auf der Frontseite.

„Es war eigentlich allen klar“, referiert Grube, „daß die Inschriften in Tikal aus der frühen Klassik nach wie vor unverstanden sind.“ Deshalb nahm er sich mit seinem britischen Kollegen Simon Martin die Texte der Stele 31 („Zurück zu den Quellen“) noch einmal vor – mit neuen Fotos, Detailbildern, anderem Lichteinfall und dem Vorsatz, die Hieroglyphen-Texte für sich sprechen zu lassen.

Bislang war man der Meinung, daß die ominöse Stele von einem Überfall Tikals auf den benachbarten Stadtstaat Uaxactun berichtet. „Nichts da“, konstatiert der Maya-Forscher, „auf Stele 31 kommt kein einziges Kriegsverb vor. Es gab 378 keinen Krieg gegen Uaxactun.“ Vielmehr liefern die Zeichen drei Schlüsselverben: „Er kam an“ „Es wurde beendet (zerstört)“ „Er starb“

In Analogie mit anderen Inschriften, etwa in Naranjo oder Copan, bedeutet die Formulierung „er kam an“ immer, daß eine neue Herrscherdynastie begründet wurde. Und so lesen die beiden Epigraphiker die Botschaft von Stele 31 neu: Am 16. Januar 378 kam ein Mann mit Namen „Rauchfrosch“ aus dem Westen (Teotihuacan) in Tikal an, beendete die Herrschaft des alteingesessenen Tikal-Königs „Jaguarkralle“, der geopfert wurde. „Rauchfrosch“, wer ist das? Grube: „Das ist so offensichtlich, daß man sich fragt: Warum haben wir das nicht vorher gesehen?“ Der Usurpator wird auf verschiedenen der Tikaler Steinmonumente, vor allem aber auf Stele 31, als der Sohn von „Speerschleuder-Schild“ dargestellt – so lautet dessen Namenshieroglyphe und so ist der große Unbekannte bewaffnet. Der Schild ist eine mexikanische Bewaffnung, die es vor 378 in Mayaland nicht gibt. Die Speerschleuder ist eine waffentechnische Innovation aus Teotihuacan. In der mexikanischen Metropole gibt es Paläste, die mit Speerschleudern und Schilden ausgemalt sind. Solche Darstellungen tauchen nur in Teotihuacan auf und in Orten, die mit ihm verbunden sind – im Mayaland Tikal und dessen Verbündete. Ebenso die Keramik: Beim Tikal-Gegenspieler Calakmul gibt es keine Gefäße im Stil von Teotihuacan.

Über die Person „Speerschleuder-Schild“ kann auch Grube nur spekulieren – die gewagte Fassung: ein Herrscher von Teotihuacan, der seinen Sohn zur militärischen Expansion in den Süden schickt. Zumindest aber war er ein hochrangiger Adliger im mexikanischen Machtzentrum. Sowohl der große Drahtzieher wie sein Sohn „Rauchfrosch“ schweigen in den gemeißelten Nachrichten von Tikal; sie geben nichts von sich und ihrer Umgebung preis – ganz im Gegensatz zu den geschwätzigen Familiengeschichten der Maya-Dynastien.

„Rauchfrosch“, so berichtet Stele 31 weiter, setzt ein Jahr nach der Machtübernahme – 379 n. Chr. – seinen Bruder „Grünes Krokodil“ als König von Tikal ein. Das Grab dieses ersten mexikanischen Königs in der Maya-Metropole begeistert die Forscher durch die Fülle von hochwertiger Keramik und wunderschönem Jadeschmuck. Die Beigaben in diesem frühklassischen Grab sind alle im Teotihuacan-Stil gefertigt – „und zwar so deutlich verschieden von allen früheren Gräbern“, berichtet Grube, „daß man von einem kulturellen Bruch reden muß.“

Auf „Grünes Krokodil“ folgt dessen Sohn „Stürmischer Himmel“. Der errichtet kurz vor 400 n. Chr. die Stele 31, auf der er sich selbst krönt. Über ihm schwebt sein vergöttlichter Vater. Die Figuren an den Schmalseiten sind nach Bewaffnung und Aussehen Teotihuacan-Krieger. Im Hieroglyphentext erhält „Stürmischer Himmel“ die Insignien der Herrschaft vom mexikanischen Wegbereiter „Rauchfrosch“. So wird die Legitimation der Macht in der dritten Generation nach Maya-Art, mit der Berufung auf die Ahnen festgeschrieben – die Eindringlinge haben sich assimiliert. Unter „Stürmischer Himmel“ gewinnt Tikal enorm an Macht, expandiert und wird – neben Calakmul – zur zweiten Supermacht des Maya-Tieflandes (bild der wissenschaft 12/1994, „Mythos Maya. Wie eine Hochkultur sich selbst zerstört“).

Das Markt- und Machtspiel wiederholt sich: 426 n. Chr. schickt „Stürmischer Himmel“ einen Hofbeamten oder Adligen namens „Yax K‘ uk‘ Mo “ ins weit südliche Copan. Altar Q, die steinerne Gründungsurkunde von Copan, berichtet denn auch: „Es kam an Yax K‘ uk‘ Mo…“ Der Gründer der neuen Copan-Dynastie hat die typischen vorquellenden Teotihuacan-Augen. Sein Baustil entspricht der mexikanisierten Tikal-Architektur und unterscheidet sich völlig von dem späterer Bauten. In seinem jüngst geöffneten Grab fanden die Archäologen Beigaben im Teotihuacan-Stil. Von Copan aus kontrollierten die Machthaber die Jadevorkommen im Motagua-Tal sowie die Handelswege zur Atlantikküste.

In Copan findet sich auch „das Ding“, das die Sprachforscher zur Zeit in größte Unruhe stürzt: Über der Hieroglyphen-Treppe mit der gemeißelten Geschichte der Königsdynastie errichtete der Copan-Herrscher „18 Kaninchen“ um 720 n. Chr. den von den Archäologen sogenannten Tempel 26. Die Frontseite schmückte er mit einer umfangreichen, weithin sichtbaren Inschrift. In ihr stehen säuberlich in Kolonnen untereinander ungeklärte Zeichen, die eindeutig teotihuacanischen Charakter haben. Etliche Hinweise sprechen dafür, daß es sich nicht um eine willkürliche Aneinanderreihung von Symbolen, sondern um einen sinnvollen Text handelt.

Neben jedem dieser fremden Zeichen steht eine Maya-Hieroglyphe. Die kann man lesen. Wenn der Forscher-Traum wahr wird, haben sie hier eine „Bilingue“, eine Nachricht in zwei Sprachen. Ein solches mesoamerikanisches Wörterbuch wäre der Schlüssel für die Schrift von Teotihuacan.

„Es ist doch verrückt“, hadert Schriftexperte Grube, „da haben wir vermutlich eine Bilingue – und uns fehlt die zweite Schrift dazu.“ Denn dieser einzelne Text reicht bei weitem nicht aus, um die vermutete – aber bislang nicht vorhandene – Teotihuacan-Schrift dingfest zu machen. Man bräuchte mehr Nachrichten.

Schriftliche Kunde jedoch hat die Metropole in Mexiko bislang hartnäckig verweigert. Die Leute von Teotihuacan besaßen keine Schrift, die auf Lauten aufgebaut war, wie die sprachbezogenen Maya-Hieroglyphen, sonst hätten die Forscher in den zahlreichen erhaltenen Wandgemälden etwas davon gefunden. „Aber irgendein Notationssystem müssen sie gehabt haben, vermutlich eine Bilderschrift“, ist sich Grube sicher. Um eine Stadt wie Teotihuacan zu verwalten und eine so ausgeklügelte Machtpolitik zu betreiben, war Schrift in irgendeiner Form notwendig. Die zahllosen Wandgemälde in Teotihuacan aber waren nicht das Medium für Königslisten, Kriegsbeschreibungen und Verwaltungsberichte. Derlei wurde vermutlich in Büchern – aus welchem Material auch immer – festgehalten. Von denen hat kein Exemplar überdauert.

Woher also die dringend benötigten Schriftzeichen nehmen? „Indem wir ganz Teotihuacan von oben bis unten durchgraben“, löst Grube das Problem. „Irgendwo muß es ‚was Schriftliches geben!“

Viel Arbeit: Das Mittelamerika beherrschende antike Teotihuacan bedeckte 20 Quadratkilometer und ist heute begraben unter fünf anderen Städten, verschiedenen Farmen, Handelszentren, unzähligen Straßen und Mexikos größter Militärbasis.

bdw-Leserreise: Studien am Original

Premieren auch bei der zweiten bdw- Leserreise nach Mayaland: Gleich zu Beginn passierte etwas, was eigentlich gar nicht passieren konnte um diese Zeit – es regnete. Und zwar anhaltend. So konnten wir die Verwandlung von rotstaubenden Dschungelpfaden (letztes Jahr) in rotglitschige Matschschneisen (dieses Jahr) hautfeucht miterleben.

Es gab für die Wagen kein Durchkommen nach Hochob. Dafür wurden neue Fähigkeiten entwickelt: das Drehen von VW-Bussen um 180 Grad, auf der Stelle, von Hand, um den geordneten Rückzug antreten zu können.

Ins Schwitzen kamen wir später noch genug, als sich das Wetter auf seinen natürlichen Charakter besann: Die Stufen der Tempelpyramiden waren, wie immer, tückisch hoch und schmal – egal ob in Chichen Itza, Uxmal oder Tikal.

Die Hirnzellen für Verständnis und Speicherung wurden auf Trab gehalten – in Mexiko ebenso wie in Belize, Guatemala und Honduras. Denn Maya-Experte Nikolai Grube, unser wissenschaftlicher Reiseleiter, bot wieder viel Stoff zum Staunen und Verstehen.

Fast nebenbei erläuterte er den Reiseteilnehmern an den Inschriften-Originalen seine brandneue Theorie über das Wechselspiel zwischen dem mexikanischen Teotihuacan mit Mayaland, speziell mit Tikal. Im obenstehenden Artikel ist sie nachzulesen.

Die Höhepunkte dieser Expedition zu den Wurzeln des Maya-Mythos wird sich jeder Teilnehmer selbst setzen: Der Tempel aus dem Untergrund von Copan? Die Unwirklichkeit von „mundo perdido“ in Tikal? Die Teilnehmer der Verlängerungswoche haben jetzt geweihte Finger: Vom Boot aus konnten sie Wale streicheln.

Vorschlag eines Mitreisenden: „In fünf Jahren fahren wir mit bild der wissenschaft wieder her – um zu sehen, wie sich Mayaland entwickelt hat.“ Nachdenkenswert.

Michael Zick

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