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Das Jahrhundert der Gravitationslinsen

Astronomie|Physik bdw+

Das Jahrhundert der Gravitationslinsen
Sternen, Universum
Natürliches Teleskop: Wenn Gravitationslinsen das Licht von Hintergrundquellen intensivieren, können Astronomen damit noch Urgalaxien erspähen, die sonst selbst für die besten Observatorien unsichtbar wären. Das ist bei der Galaxie MACS0647-JD im Sternbild Giraffe der Fall, die das Hubble-Weltraumteleskop Ende 2011 entdeckt hat. Die gravitative Fokussierung des massereiche Galaxienhaufens MACS J0647+7015 im Vordergrund verstärkt das schwache Licht der Urgalaxie um etwa das Achtfache. Ihr Licht stammt aus einer Zeit, als das Universum nur ungefähr 420 Millionen Jahre alt war, drei Prozent seines heutigen Alters. Die Distanz des Galaxienhaufens beträgt über 5,6 Milliarden Lichtjahre (Rotverschiebung z = 0,59), die von MACS0647-JD (z = 11) sogar 13,4 Milliarden Lichtjahre – beziehungsweise 32 Milliarden Lichtjahre, wenn man die Ausdehnung des Weltraums seither einberechnet. Die Galaxie ist eines der fernsten bekannten Himmelsobjekte überhaupt. © NASA, ESA, M. Postman, D. Coe/STScI, CLASH Team
Was als angeblich nicht überprüfbare Spekulation begann, avancierte zu vielseitigen Werkzeugen der Astrophysik.

von RÜDIGER VAAS

Nicht alles ist bekanntlich so, wie es scheint. Dies gilt auch für das Universum. Tatsächlich steckt der bestirnte Himmel voller Illusionen. Doch trotz aller Irrungen und Wirrungen gelingt es

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