Vielleicht erschien die Frage anderen Wissenschaftelrn zu banal – vor Bejan hat offenbar niemend gezielt wissenschaftlich hinterfragt, welche Form ein Feuerhaufen haben sollte, um bestmöglich zu brennen. Doch der Experte für thermodynamische
Prozesse hat sich dem Thema durchaus intersiv gewidmet: Er analysierte dazu Brennprozesse gezielt auf diese Frage hin. Sein Ergebnis, dem zufolge das Optimum beim Größenverhältnis von eins zu eins liegt, ist darauf zurückzuführen, dass diese Proportion eine ideale Luft- und Wärmeströmung ermöglicht, erklärt Bejan.
Ein Beispiel für das „Constructal Law“
Damit werde ihm zufolge klar, was der physikalische Hintergrund dafür ist, dass Menschen aller Epochen und überall auf der Welt ihren Lagerfeuern diese typischen Proportionen gaben. „Lagerfeuer werden als Kegel und Pyramiden geformt, die etwa so hoch wie breit sind. Man kann das bei allen Größenordnungen von Feuern beobachten – beim Feuerholz im Kamin, bei großen Scheiterhaufen, oder bei Bergen von Holzkohle zum Grillen“, sagt Bejan. Über den Grund dieser Form sind sich die Feuermacher allerdings gar nicht bewusst, sagt der Forscher.
Dieses Ergebnis passt ihm zufolge zu seiner 1996 aufgestellten Theorie vom „Constructal Law“. Sie besagt, dass sich natürliche und auch menschengemachte Systeme anhand ihrer eignen Parameter fortentwickeln und optimieren. So entstehen Designs und Strukturen, die beispielsweise den Fluss von Wasser, den Luftstrom in den Lungen oder die Bewegungen von Menschenmassen optimal fördern. Nach diesem Prinzip ist ihm zufolge also auch das typische Design der Feuerhaufen entstanden.
Quelle: Duke University, Scientific Reports, doi: 10.1038/srep11270