Am 14. Januar 2001 entdeckten die drei Satelliten Rumba, Samba und Salsa in einer Höhe von 21.600 Kilometern über der Arktis einen nach oben gerichteten Strom von Elektronen. Während die Energie der Elektronen bei der Messung des ersten Satelliten Rumba noch 700 Elektronenvolt betrug, war sie, als der dritte Satellit Salsa den Strom durchquerte, auf 2000 Elektronenvolt angewachsen. Als 100 Sekunden später Tango die gleiche Stelle erreichte, war kein Elektronenstrom mehr festzustellen. Eine ähnliche Entdeckung machten die vier Satelliten am 14. Februar über der Südhalbkugel.
„Die Daten zeigen, dass die Potentialstruktur, die für das Entstehen der ‚Schwarzen Aurora‘ verantwortlich ist, bis in eine Höhe von mehr als 20.000 Kilometer hinaufreicht und dass sie innerhalb weniger Minuten an Größe und Intensität zunimmt“, sagt Marklund. „Es scheint, als ob die ‚kosmische Batterie‘ stärker und stärker würde und dann nach drei bis vier Minuten plötzlich den Strom abstellt. So lange dauert es offenbar, bis die Elektronen aus Teilbereichen der Ionosphäre abgesaugt sind.“
Die Ionosphäre ist die dünne Atmosphärenschicht, die in einer Höhe von etwa 60 Kilometern beginnt. In ihr entstehen die Polarlichter ? auch Aurora genannt, wenn von der Sonne ausgesandte Elektronen vom Magnetfeld der Erde über dem Nord- und Südpol in die Atmosphäre hinabgeleitet werden und dort mit Luftmolekülen kollidieren. Innerhalb der Polarlichter werden immer wieder dunkle, nicht leuchtende Bereiche beobachtet ? die „Schwarze Aurora“.
Aufgrund der Ergebnisse der Cluster-Satelliten erklärt Marklund: „Die Schwarze Aurora ist eigentlich überhaupt keine Aurora. Es ist ein Bereich, in dem keine Polarlichter entstehen können, weil Elektronen aus der Ionosphäre hinausgezogen werden.“