Doch nach der neuen Berechnung von Tegmark und Wang scheint gerade diese kosmologische Konstante die richtige Beschreibung der Dunklen Energie zu liefern. Aufgrund der Auswertung von Daten der kosmischen Hintergrundstrahlung, von Supernovae-Daten und von Vermessungen von Galaxienhaufen kommen die beiden Forscher zu dem Schluss, dass die Dunkle Energie sich im Laufe der Zeit nicht verändert hat. Alternative Theorien wie die Quintessenz oder die Phantom-Energie, die von einer zeitlichen Ab- bzw. Zunahme der Dunklen Energie ausgehen, werden damit unwahrscheinlicher.
Allerdings können Tegmark und Wang im Rahmen der derzeitigen Messgenauigkeit die alternativen Theorien nicht vollkommen ausschließen. Sie können jedoch zumindest den von der Phantom-Energie prognostizierten “Großen Riss” in die ferne Zukunft verschieben: Bei einer Zunahme der Dunklen Energie würde das Universum in frühestens 50 Milliarden Jahren auseinandergerissen. Auch die gegenteilige Katastrophe, der “Big Crunch”, bei dem das Universum in sich zusammenstürzt und der eintreten könnte, wenn die Dunkle Energie abnimmt, kann frühestens in 50 Milliarden Jahren geschehen.
Tegmark und Wang sehen ihr Ergebnis mit einem weinenden und einem lachenden Auge: “Es ist eine gute Neuigkeit, weil es den Rest der Kosmologie vereinfachen wird. Aber es vermindert unsere Aussichten, etwas über die wahre Natur der Dunklen Energie herauszufinden. Eine komplexere, zeitlich veränderliche Struktur der Dunklen Energie wäre dafür hilfreicher.”