Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Massensterben am Ende des Perm: Nach der Katastrophe erstickte Methan das übrig gebliebene Leben

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Massensterben am Ende des Perm: Nach der Katastrophe erstickte Methan das übrig gebliebene Leben
Bei der größten Krise in der Geschichte des Lebens am Ende des Erdaltertums vor 250 Millionen Jahren spielte wahrscheinlich das eisförmige Methanhydrat eine wichtige Rolle. Nach der Katastrophe muss so viel Methan in die Atmosphäre gelangt sein, dass das restliche Leben zumindest in hohen Breiten praktisch erstickt wurde, berichten Nathan Sheldon und Gregory Retallack von der University of Oregon im Fachblatt Geology (Bd. 30, Nr. 10, S. 919).

Am Ende des Erdzeitalters Perm starben manchen Schätzungen zufolge bis zu 95 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten aus. Was das Massensterben auslöste, ist noch nicht geklärt. Zur Debatte stehen ein Meteoriteneinschlag, verheerende Vulkanausbrüche in Sibirien, Sauerstoffmangel im Meer und ein Zusammenbruch der Nahrungskette.

Sheldon und Retallack berichten jetzt, dass auf die Katastrophe vermutlich eine durch das Treibhausgas Methan ausgelöste Erwärmung folgte. Methan, das in Permafrostböden und im Meeresboden als eisförmiges Methanhydrat gespeichert ist, könnte damals zum Beispiel durch einen Meteoriteneinschlag freigesetzt worden und in die Atmosphäre gelangt sein.

Für diese These fanden die beiden Forscher Belege in Australien und in der Antarktis, die damals relativ polnah lagen. Die untersuchten Böden waren so stark verwittert, wie es sonst nur in den Subtropen bei höheren Temperaturen geschieht. Die Forscher schließen daraus, dass mehr Methan als gewöhnlich in der Luft war, das wiederum zu Kohlendioxid zerfiel, welches für die Verwitterung wichtig ist.

Im Boden selbst habe die Verwitterung den vorhandenen Sauerstoff aufgezehrt, so dass Pflanzen und im Boden lebende Tiere erstickten. Nach deren Tod kam es vermutlich zu Erdrutschen, bei denen die abgestorbene Pflanzendecke zusammen mit den obersten Bodenschichten ins Meer gespült wurde. Das könnte auch dort zu Sauerstoffmangel und Massensterben geführt haben, spekulieren Sheldon und Retallack.

Anzeige
Ute Kehse
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Kol|ben|stan|ge  〈f. 19; Tech.〉 am Kolben eines Kolbenmotors befestigte Stange zur Übertragung der auftretenden Kräfte auf die Kurbelwelle

ska|lar  〈Adj.〉 an einer Skala abgelesen ● ~e Größe mathemath. od. physikal. G., die nur durch einen Zahlenwert gekennzeichnet ist; … mehr

Blind|leis|tung  〈f. 20; unz.; El.〉 Teil der elektrischen Leistung, der bei Wechselstrom nicht in die tatsächliche Arbeitsleistung übergeht

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige