Der Physiologe Joseph Tash von der Universität Kansas fand heraus, dass ein Enzym, das den Motor der Spermien für gewöhnlich abschaltet, in der Schwerelosigkeit an Bord des Space Shuttle mit Verzögerung eingreift. Allerdings könne man daraus nicht schließen, dass die Fruchtbarkeit des Menschen im All zunimmt, warnt er.
In weiteren Experimenten auf der Erde untersuchte Tash, wie die Spermien mit erhöhter Schwerkraft fertig werden. Das überraschende Ergebnis: Schon ein Gravitationsfeld, das nur dreißig Prozent stärker ist als an der Erdoberfläche, drosselt den Schwimmtrieb der Spermien. Die Fruchtbarkeit der Samenzellen fällt um fünfzig Prozent.
Noch ist weitgehend unklar, wie Schwerkraft auf den molekularen Motor der Samenzellen einwirkt. Das Phänomen verlange weitere Studien, meint Tash. Erst dann kann man mit vorhersagen, ob sich Menschen im Weltall fortpflanzen können ? es sei denn, ein „romantischer Zwischenfall“ an Bord löst dieses Rätsel auf natürliche Weise.