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Sanft statt mit großem Knall

Astronomie|Physik

Sanft statt mit großem Knall
Neutronensterne könnten unter bestimmten Umständen nicht nur aus Supernovae, den gewaltigen Explosionen massereicher Sterne entstehen, sondern auch direkt aus Weißen Zwergen. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung eines vor einem Jahr erstmals entdeckten Systems zweier sich umkreisender Neutronensterne. Darüber werden israelische Forscher in einer kommenden Ausgabe des Fachmagazins Physical Review Letters berichten.

Wenn Sterne einer Masse von mehreren Sonnenmassen ihren Wasserstofftreibstoff aufgebraucht und somit am Ende ihrer Lebensdauer angelangt sind, stoßen sie einen Großteil ihrer äußeren Hülle in einer gewaltigen Explosion ab. Der verbleibende Kern fällt dann unter dem Einfluss seiner Schwerkraft in sich zusammen, so dass sich je nach Restmasse entweder ein Neutronenstern oder ein Schwarzes Loch bildet.

Die beiden Astrophysiker Tsvi Piran und Nir Shaviv von der Hebräischen Universität in Jerusalem glauben allerdings, dass Neutronensterne unter Umständen auch unter viel sanfteren Bedingungen entstehen können. Demnach könnte ein Stern, der nur wenig schwerer als die Sonne ist, sich zunächst in einen Weißen Zwerg ? den nur etwa erdgroßen Überrest eines relativ leichten Sterns ? umwandeln.

Wenn sich der Weiße Zwerg dann im Laufe der Zeit abkühlt, könnte unter bestimmten Bedingungen dessen Schwerkraft den Kollaps zu einem Neutronenstern einleiten. Die Physiker glauben, dass dies bei einem vor etwa einem Jahr entdeckten System zweier sich umkreisender Neutronensterne der Fall war.

Das Sternsystem bewegt sich nämlich Untersuchungen mit einem Radioteleskop nach zu langsam ? nur etwa 20 bis 30 Kilometer pro Sekunde ?, als dass es einer Supernova entstammen könnte. Eine solche Explosion hingegen hätte dem System eine Geschwindigkeit von mehr als 120 Kilometern pro Sekunde verleihen sollen. Fachkollegen sind allerdings noch skeptisch und fordern eine genauere Überprüfung der Geschwindigkeit des Sternsystems.

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Stefan Maier
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