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Der Polarfuchs: ein arktischer Überlebenskünstler

Bild der Woche

Der Polarfuchs: ein arktischer Überlebenskünstler
Polarfuchs
(Bild: Aleksandr Sokolov/ Arctic Research Station)

Scheinbar unbeeindruckt von der eisigen Kälte blickt dieser sibirische Polarfuchs in die Kamera. Er ist perfekt an die Temperaturen angepasst. Doch der Klimawandel kann diesen Füchsen zu schaffen machen.

Der Polarfuchs (Vulpes lagopus) lebt in den eisigen Weiten der Arktis und in den nördlichsten Gebieten Europas, Russlands und Amerikas. An das Leben im Hohen Norden ist er gut angepasst, denn er hat eine kompakte Gestalt mit verhältnismäßig kurze Schnauze, sehr kleinen Ohren und kurzen Beine was seine Oberfläche reduziert. Dadurch gibt er weniger Körperwärme an seine Umgebung ab.

Außerdem kann der Eisfuchs bis zum Herbst durch Fetteinlagerung sein Körpergewicht etwa verdoppeln, um Energie für den Winter zu speichern und sich vor der Kälte zu isolieren. Isoliert ist er zusätzlich auch durch sein Fell: Unter den Landsäugern trägt er sogar das am besten isolierende Fell, dank ihm übersteht er sogar Minustemperaturen von fast 80 Grad Celsius.

Als einziger der weltweit 23 Fuchsarten kann der Polarfuchs die Farbe dieses warmem Fellkleids mit den Jahreszeiten wechseln. Im Winter tritt er – wie auf unserem Foto – völlig in weiß auf und ist im Schnee gut getarnt, während er im milderen Sommer dagegen ein braunes Haarkleid trägt, um in der aufgetauten morastigen Tundralandschaft nicht aufzufallen.

Vor seinen natürlichen Feinde wie dem Polarwolf oder dem Eisbär ist er dadurch gut getarnt. Jedoch ist das Fell auch der Grund, warum die Polarfüchse vom Menschen gejagt wurden und werden. Und auch die Klimaerwärmung macht es dem Eisfuchs zu schaffen: Durch die milder werdenden Temperaturen dringen häufiger größere Rotfüchse (Vulpes vulpes) in sein Verbreitungsgebiet und machen den Polarfüchsen Konkurrenz.

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Insgesamt gilt der Polarfuchs als eine der durch die globale Erwärmung am stärksten bedrohten Tierarten, weil er sich häufig an die sich wandelnden Umweltbedingungen anpassen muss. So zum Beispiel auch an verschiedene Nahrungsquellen, wie nun Forscher um Peter Ungar von der University of Arkansas bei rund 80 Polarfüchsen auf der sibirischen Jamal-Halbinsel entdeckt haben.

Laut Zahnanalysen erbeuteten die Polarfüchse in nagetierarmen Perioden regelmäßig größere Beutetiere, anstatt ihre bevorzugte Beute von Nagern wie Lemminge und Wühlmäuse. In südlichen Regionen mussten die Füchse auf Schneehühner und Hasen zurückgreifen. Im Norden erbeuteten die Füchse hingegen mehr Rentierkadaver, weil es keine Hühner und Hasen dort gab, so das Team. Diese Erkenntnis hilft den Forschern künftig besser zu verstehen, wie sich die Ressourcenknappheit auf gefährdete Tiere wie den Polarfuchs auf unserem Foto auswirkt.

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