Diese Steinkreise auf Spitzbergen entstehen ganz ohne menschliche Einflüsse. Ihr Schöpfer ist die Natur und ihr Werkzeug ist aus dem Boden wachsendes Kammeis, wie ein internationales Forscherteam herausgefunden hat
Als Kammeis bezeichnet man Eisnadeln, die bei sehr niedrigen Temperaturen aus dem feuchten Boden wachsen. „Wenn Sie nach einer Frostnacht in den Garten gehen und es unter Ihren Füßen knirscht, laufen Sie wahrscheinlich auf Kammeis,“ sagt Bernard Hallet von der University of Washington. Gemeinsam mit Wissenschaftlern aus China, Japan und den Niederlanden hat er die natürlichen Steinmuster auf der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen untersucht.
Wann und wie stark das Kammeis aus dem Boden wächst, hängt demnach unter anderem von der Feuchtigkeit des Bodens ab und davon, ob er beispielsweise mit Steinen bedeckt ist. Aus freiliegendem Boden wachsen mehr Eisnadeln als aus bedecktem. Dabei schieben sie Steine, die noch im Weg liegen, beiseite. Die Steine werden dadurch über die Jahre hinweg gruppiert und es entstehen Muster wie diese Kreise.
Im Labor konnten die Wissenschaftler den Prozess nachbilden. Dafür verteilten sie unterschiedlich große Steine gleichmäßig auf einem feuchten Boden und ließen diesen immer wieder gefrieren und auftauen. Nach 30 Durchläufen hatten sich bereits erste wiederkehrende Muster gebildet. Über einen längeren Zeitraum können so Steinkreise mit mehreren Metern Durchmesser entstehen.