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Eine kleine Maus mit viraler Fracht

Bild der Woche

Eine kleine Maus mit viraler Fracht
Gelbhalsmaus
(Bild: CreativeNaturs_nl)

Röteln sind eine von Viren verursachte weltweit verbreitete Infektionskrankheit, die besonders bei schwangeren Frauen problematisch ist – da sie den Embryo schädigt oder sogar zu Totgeburten führt. Zum Schutz davor gibt es eine Impfung, die bei uns schon im Kindesalter im Rahmen einer Kombinationsimpfung gegeben wird. Doch in Afrika und Südostasien sind die Erkrankungsraten mit Röteln noch hoch, da die Impfrate hier weltweit am niedrigsten ist.

Der Ursprung der Rötelnviren (Rubellaviren) war bisher unbekannt, denn einzig der Mensch galt bislang als natürlicher Wirt des Virus. Doch diese Annahme entkräfteten nun zwei voneinander unabhängige Studien, die dem Rubellavirus ähnliche Viren in Tieren nachweisen: Einerseits haben Forscher der University of Wisconsin-Madison das neue, sogenannte „Ruhugu-Virus“ bei Zyklopen-Rundblattfledermäusen (Hipposideros cyclops) in Uganda gefunden, als sie die Tiere auf Coronaviren untersuchten.

Unabhängig davon haben Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bei der Untersuchung von drei verstorbenen Zootieren – einem Esel, einem Baumkänguru und einem Wasserschwein – das ebenfalls neue „Rustrela-Virus“ nachgewiesen. Dieses fanden die Forscher zudem in Gelbhalsmäusen – wie der auf unserer Aufnahme gezeigten – , die sowohl aus der unmittelbaren Nähe des Zoos als auch aus der Region stammten.

Dass beide neuartigen Viren ähnliche Strukturen zu dem vom Menschen bekannten Rötelnvirus zeigen, ist eine wichtige Erkenntnis. Denn dies deutet darauf hin, dass sich das humane Rötelvirus einst aus Tierviren entwickelt hat – ähnlich wie auch das aktuelle Coronavirus SARS-CoV_2 aus dem Tierreich auf den Menschen übergesprungen ist. „Mit dieser gemeinsamen Entdeckung ist das Rötelnvirus des Menschen, mehr als 200 Jahre nach der Erstbeschreibung im Jahr 1814, nicht mehr der alleinige Vertreter einer ganzen Virusfamilie“, erklärt Martin Beer vom Friedrich- Loeffler-Institut.

„Die umfassende Analyse der beiden neuen Viren, aber auch die Suche nach möglichen weiteren Tierreservoiren und weiteren Rubellavirus-ähnlichen Erregern sind jetzt ein wichtiges Forschungsfeld, um den Ursprung der menschlichen Rötelnviren noch besser zu verstehen“, so Beer weiter.

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