Grün ist bekanntlich die Farbe der Hoffnung. Und Hoffnung schürt auch das knallgrün leuchtende Protein in dieser Fluoreszenzmikroskopie-Aufnahme von Brustkrebszellen. Dieses Mikroprotein – genannt Casimo1 – ist für das Wachstum von Krebszellen essentiell, deren Zellgerüst aus Aktinfasern hier rot und deren Zellkerne blau eingefärbt wurden. Wie Casimo1 in den Zellen agiert, hat ein Forscherteam um Sven Diederichs vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) herausgefunden. Die Wissenschaftler verglichen dazu Brustkrebszellen und gesunde Zellen aus dem Brustgewebe miteinander. Dabei fiel ihnen auf, dass das krankhafte Gewebe deutlich mehr Casimo1 enthielt als die gesunden Zellen.
Casimo1 ist das erste Mikroprotein, bei dem eine Wirkung auf Krebszellen entdeckt wurde. Es besteht aus gerade einmal 83 Aminosäuren. Zum Vergleich: Im Schnitt bestehen Proteine im menschlichen Körper aus mehreren hundert Aminosäuren. Doch auch, wenn es so klein ist, hat es eine große Bedeutung für die Entwicklung von Brustkrebszellen: Als Diederichs Team die Krebszellen genetisch veränderte, sodass diese kein Casimo1 mehr bilden konnten, wuchsen sie nicht mehr weiter. „Wir hoffen, diese kleinen Proteine einmal als therapeutische Angriffspunkte nutzen können, indem man sie mit Medikamenten hemmt“, erklärt Diederichs.