Dieses Satellitenbild zeigt den Eyjafjörður im Norden Islands. Mit rund 60 Kilometer Länge ist er der längste Fjord der Insel – und einer der meistbesuchten. Doch das Einzigartige an diesem Meeresarm verbirgt sich unter der Wasseroberfläche.
Island ist nicht nur das Land der Geysire, Gletscher und Vulkane, auch Fjorde besitzt die Insel im Nordatlantik reichlich. Sie wurden während kühlerer Klimaperioden von gewaltigen Gletschern in die Landschaft eingekerbt. Die meisten der knapp 110 Fjorde liegen an der Ost- und Westküste Islands, aber einige größere dieser Meeresarme ziehen sich an Islands Nordküste ins Landesinnere hinein. Unter ihnen ist auch der mit 60 Kilometern Länge längste Fjord des Landes, der Eyjafjörður. Übersetzt bedeutet sein Name „Inselfjord“, wahrscheinlich wegen der Insel Hrisey, die an seinem Eingang liegt.
Aber auch wenn der Eyjafjörður von einer beeindruckenden Berglandschaft eingerahmt wird, verbirgt sich seine wichtigste Attraktion tief unter Wasser: 1997 wurden am Grund des Meeresarms mehrere bis zu 45 Meter hohe hydrothermale Schlote entdeckt. Diese wie unregelmäßig geformte Schornsteine aus dem Meeresgrund aufragenden Säulen speien gut 70 Grad heißes, mineralreiches Wasser aus. Im Gegensatz zu vielen aus anderen Ozeangebieten bekannte Schwarzen Rauchern ist dieses Wasser alkalisch. Deshalb werden diese Schlote auch als „Weiße Raucher“ bezeichnet.