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Neuer Blick auf Neptuns Ringe

Bild der Woche

Neuer Blick auf Neptuns Ringe
Neptun
© NASA/ESA/CSA, Joseph DePasquale (STScI)

Diese Aufnahme des James-Webb-Teleskops enthüllt das hauchzarte Ringsystem des Planeten Neptun – seit dem Vorbeiflug der Voyager-2-Sonde vor gut 30 Jahren waren die Neptunringe nicht mehr so klar zu sehen.

Neptun ist der äußerste Planet in unserem Sonnensystem. Der Eisplanet ist rudn 30 mal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde und erscheint selbst mit leistungsstarken erdbasierten Teleskopen nur als bläulich schimmerndes Scheibchen. Erst der Vorbeiflug der Raumsonde Voyager-2 im Jahr 1989 enthüllte Details wie helle und dunkle Sturmwirbel in der Atmosphäre des Neptun sowie die Existenz von mehreren zarten Staubringen um den Planeten. Seither hat das Hubble-Weltraumteleskop zwar etwas schärfere Aufnahme des fernen Neptun geliefert, aber seine Ringe waren auch in diesen Bildern nur in Teilen erkennbar.

Das hat sich nun geändert: Das neue James-Web-Weltraumteleskop der NASA hat den Neptun und sein Umfeld nun mit seiner Near-Infrared Camera (NIRCam) ins Visier genommen. Sie zeigt den Planeten im Wellenlängenbereich von 0,6 to 5 Mikrometern und damit im roten und nahinfraroten Bereich des Lichts. Dadurch erscheint der Neptun in der Aufnahme des Webb-Teleskops nicht blau, wie im sichtbaren Licht, sondern eher gräulich. Das liegt daran, dass der typisch blaue Farbton der beiden Eisriesen Uranus und Neptun durch den Methananteil in ihrer Gashülle entsteht. Im roten und nahinfraroten Wellenbereich absorbiert dieses Gas jedoch fast alle Strahlung, so dass der Planet relativ farblos und dunkel erscheint.

Diese Aufnahme des Webb-Teleskops liefert uns jedoch auch das erste klare Bild von Neptuns Ringsystem seit dem Vorbeiflug von Voyager-2. „Es ist drei Jahrzehnte her, dass wir diese zarten, staubigen Bänder zuletzt gesehen haben – und dies ist das erste Mal, dass wir sie im Infrarot sehen können“, sagt Webb-Teammitglied Heidi Hammel. Die um den Äquator des Neptun liegenden Ringe erscheinen leicht gekippt, weil der Eisplanet uns auf seinem 164 Jahre dauernden Weg um die Sonne zurzeit die südliche Halbkugel stärker zuwendet.

Ebenfalls sichtbar sind in dieser Aufnahme sieben der 14 bekannten Monde des Neptun. Dominierend oben im Bild ist der mit rund 2.700 Kilometer Durchmesser größte Neptunmond Triton, dessen eisgedeckte Oberfläche das Sonnenlicht auch im Nahinfrarot stark reflektiert. Er überstrahlt den Neptun bei weitem und erzeugt in der Kamera einen strahlenförmigen Kranz von gitterförmig gestreutem Licht. Dicht am Neptun sind sechs weitere, deutlich kleinere Monde zu erkennen, die teils innerhalb, teils außerhalb der Ringbögen liegen.

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