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Die Folgen von Nährstoffmangel

Redaktion - bild der wissenschaft

Die Folgen von Nährstoffmangel
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Glücklich und gesund, dank einer ausgewogenen Ernährungsweise. (Foto: contrastwerkstatt/Fotolia.com)

Der Grund für einen Mangel an bestimmten Nährstoffen ist meist eine unausgewogene Ernährungsweise. Doch auch eine Überversorgung mit bestimmten Nährstoffen ist nicht gut, kann sie doch zu toxischen Nebenwirkungen führen, auf Dauer die Entstehung von Krankheiten begünstigen oder andere lebenswichtige Stoffe aus dem Körper verdrängen. Es ist also stets eine Frage des richtigen Maßes.

Das „Landesprogramm NRW. Bildung und Gesundheit“ stellt auf seiner Seite Informationen zum Thema Nährstoffmangel bereit, auf welche im Folgenden Bezug genommen wird.

1) Proteinmangel

Die häufigsten Ursachen für einen Mangelversorgung des Körpers mit Eiweiß ist eine mangelhafte Ernährung oder aber ein gesteigerter Eiweißverlust, etwa, aufgrund einer Nieren- oder Darmerkrankung. Ein gravierendes Proteindefizit hat Wachstumsstörungen, Muskelschwäche, Apathie, Kräfteverfall und eine gesteigerte Anfälligkeit für Infekte zur Folge. Vor allem Kinder unter fünf Jahren können betroffen sein. Auch die Krankheitsbilder Marasmus und Kwashiorkor, also der Abbau aller Energiereserven beziehungsweise eine Protein-Energie-Mangelernährung, sind auf einen Mangel an Proteinen zurückzuführen. Diese Krankheiten sind vor allem bei Kindern in Entwicklungsländern zu beobachten. Wird Eiweiß jedoch überdosiert, fördert dies die unerwünschte Ausscheidung von Kalzium und hat auf Dauer krankheitsfördernde Auswirkungen.

2) Mangel an essentiellen Fettsäuren

Ein Mangel an essentiellen Fettsäuren kann zu Hautekzemen, Muskelschwäche, aber auch Seh- und Wundheilstörungen führen. Bei Kindern und Säuglingen kann ein vermindertes Wachstum auftreten. Die Infektanfälligkeit wird ebenfalls erhöht. Auch Erkrankungen der Sinnesnerven sind möglich. Studien an Tieren haben zudem ergeben, dass ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren die Lern- und Merkfähigkeit beeinträchtigt. Zuviel Fett, vor allem tierisches Fett sowie gesättigten Fettsäuren, fördert die Entstehung von Fettleibigkeit, Dickdarmkrebs und Arteriosklerose.

3) Ballaststoffmangel

Ballaststoffmangel kann für den Körper ganz unterschiedliche Folgen haben. So begünstigt er die Entstehung von Adipositas, Schwankungen des Blutzuckerspiegels und Diabetes. Auch eine Bakterienüberwucherung des Darms ist möglich, genau wie die Entwicklung eines zu hohen Blutdrucks. Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken, erhöht sich durch die mangelhafte Aufnahme von Ballaststoffen, und auch schwere Verdauungsstörungen können auftreten.

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4) Kaliummangel

Zu viel und zu wenig Kalium im Organismus können eine schwere neuromuskuläre beziehungsweise muskuläre Störung zur Folge haben. Diese kann bis hin zur Lähmung des Darms gehen und auch Funktionsstörung des Herzens mit sich bringen.

5) Magnesiummangel

Gesunde Menschen, die eine gängige Ernährungsweise haben, leiden in aller Regel nicht unter einem Magnesiummangel. Wer jedoch die Anti-Baby-Pille nimmt, scheidet mehr Magnesium aus und sollte deshalb besonders auf eine ausreichende Zufuhr des Minerals achten. Menschen, die zu wenig Magnesium zu sich nehmen, müssen mit Verspannungen der Muskulatur, vor allem im Bereich der Füße und Waden rechnen. Außerdem kann Magnesiummangel das Risiko der Entstehung von Thrombosen erhöhen. Nicht zuletzt können auch Anspannungszustände, Schlafstörungen, allgemeine Schwäche und Antriebslosigkeit sowie Herzbeschwerden ein Zeichen chronischen Magnesiummangels sein.

6) Zinkmangel

Liegt ein Schwerer Zinkmangel vor, sind die Geschmacksempfindungen des Betroffenen verringert. Des Weiteren können Appetitlosigkeit, Durchfall, Haarausfall, Hautentzündungen sowie neurologische Störungen auftreten. Erhöhte Anfälligkeit für Infekte sowie Wachstums- und Heilungsverzögerungen konnten ebenfalls festgestellt werden. Zwar ist die Toxizitätsschwelle von Zink sehr hoch, dennoch kann die Aufnahme von säurehaltigen Lebensmitteln aus verzinkten Gefäßen zu Vergiftungserscheinungen, Magen- und Darmstörungen und Fieber führen.

7) Selenmangel

Wird dem Körper zu wenig Selen zugeführt, kann dies Störungen der Muskelfunktionen nach sich ziehen. Ob eine zu hohe Dosierung von Selen gesundheitliche Folgen mit sich bringt, konnte bisher noch nicht abschließend geklärt werden.

Vitaminmangel und seine Folgen

Die meisten Vitamine sind essentiell, dass bedeutet, sie sind für das Überleben des Menschen unverzichtbar. Was passiert aber, wenn dem Organismus ein bestimmtes Vitamin nicht in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt wird? Und was sind die möglichen Folgen einer Überdosierung?

1) Vitamin A

Ein Vitamin A-Mangel kann zu Nachtblindheit führen und auf Dauer auch zu einem vollständigen Erblinden. Auch Störungen des Immunsystems sind möglich, welche im schlimmsten Fall zum Tode führen können. Zu hohe Dosen dieses Vitamins können zu Hautveränderungen, Kopfschmerzen und Schädigungen der Leber führen.

2) Vitamin D

Bei Säuglingen und Kleinkindern im Besonderen, aber auch bei Erwachsenen und alten Menschen führt ein Mangel an Vitamin D zu einer Störung des Kalziumgleichgewichts und des Phosphatstoffwechsels. Dies wiederum wirkt sich auf die Knochenstabilität aus. Eine zu hohe Zufuhr an Vitamin D wiederum kann zu schweren Organstörungen, zu Übelkeit und Erbrechen und zu einer Niereninsuffizienz, aber auch Nierensteinen, führen.

3) Vitamin C

Skorbut wird bei Erwachsenen der klassische Vitamin C-Mangelzustand genannt. Vor allem unter Seeleuten war dies früher sehr verbreitet. Bei Kindern können bei einem Vitamin C-Defizit Störungen im Wachstum und der Knochenbildung beobachtet werden. Auch Blutungen unter der Haut, den Schleimhäuten, den inneren Organen sowie der Muskulatur können die Folge sein. Erste Anzeichen, die für eine Unterversorgung mit Vitamin C sprechen können, sind Müdigkeit, erhöhte Infektanfälligkeit sowie Leistungsschwäche. Wer seinem Körper zu viel Vitamin C zuführt, muss mit Durchfall rechnen. Bei Personen mit Nierenschäden kann eine zu hohe Dosis des Vitamins die Bildung von Harnsteinen begünstigen.

4) Vitamin K

Vitamin K Mangel führt zu einer Störung des Blutgerinnungssystems und erhöht das Risiko für Knochenfrakturen. Vitamin K hat auch bei hohen Dosen eine recht niedrige Toxizität.

5) Vitamin B6

Entzündliche Hauterkrankungen im Bereich von Nase, Augen, Mund und Rachen können die Folge eines Vitamin B6-Mangels sein. Eine Unterversorgung mit diesem B-Vitamin kann auch zu neurologischen Störungen führen. Bei zu hohen Dosen konnten Nervenleiden mit Sensibilitätsstörungen beobachtet werden.

6) Vitamin B12

Nicht nur eine verringerte Zufuhr über die Nahrung, auch eine spezielle Störung des Verdauungsstoffwechsels dieses Vitamins kann zu einem Defizit an Vitamin B12 führen. Es ist möglich, dass sich ein derartiger Mangel klinisch erst nach Jahren zeigt. Die Folgen solch eines Mangels können Störungen der Zellbildung im Knochenmark, Blutarmut und degenerative Erscheinungen von Rückenmarksbezirken sein. Diese wiederum können zu dauerhaften Schädigungen des Nervensystems führen. Nebenwirkungen bei einer zu hohen Dosierung konnten bisher nicht nachgewiesen werden.

7) Thiamin

Ein Mangel an Thiamin hat eine Störung des Kohlenhydratstoffwechsels zur Folge, was wiederum die Entstehung des Krankheitsbilds Beri-Beri begünstigt. Diese kann lebensbedrohlich sein und ist gekennzeichnet durch Skelettmuskelschwund, eine Herzmuskelschwäche sowie Ödeme und neurologische Ausfälle. Wird dem Körper zu viel Thiamin zugeführt, wird dieses, nachdem das Gewebe gesättigt ist, über den Urin wieder ausgeschieden.

8) Riboflavin

Ein Mangel an Riboflavin kann Wachstumsstörungen begünstigen und zu entzündlichen Ekzemen und Entzündungen an Mundwinkeln, Zunge und Mundschleimhaut führen. Eine nachteilige Wirkung von hohen Riboflavin-Dosen ist bisher nicht bekannt.

9) Niacin

Wird dem Organismus zu wenig Niacin zugeführt und kann der Mangel nicht durch die Aminosäure Tryptophan ausgeglichen werden, erkrankt der Betroffene an Pellagra. Unter anderem hat diese Erkrankung Hautveränderungen und Entzündungen des kompletten Verdauungstraktes zur Folge. Auch Müdigkeit, Kopfschmerzen und Verwirrtheitszustände sind typisch. In zu hohen Dosen kann Niacin zu Leberschäden führen.

10) Folsäure

Schwere Störungen der Zellneubildung, zum Beispiel in Bezug auf die Blutzellen oder die Schleimhaut des Darms, können die Folge einer Unterversorgung mit Folsäure sein. Auch deuten Untersuchungen darauf hin, dass ein Defizit an Folsäure die Entstehung von Darmtumoren und von Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen kann. Am dramatischsten sind die Auswirkungen jedoch im Embryonalstadium. Nimmt die Mutter während der Schwangerschaft zu wenig Folsäure zu sich, kann dies zu neuronalen Defekten beim ungeborenen Kind führen. Zu beachten ist jedoch, dass eine zu hohe Zufuhr an Folsäure einen Vitamin B12 Mangel verschleiern kann, dessen Spätfolgen dann irreversibel sind.

 

Teil 1 Nährstoffe: Was der Mensch braucht

Teil 2 Die essentiellen Aminosäuren

Teil 3 Wie Fette wirken

Teil 4 Die fettlöslichen und die wasserlöslichen Vitamine

Teil 5 Was sind Mineralstoffe und Spurenelemente?

Teil 6 Die Folgen von Nährstoffmangel

 

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