Spiritistin, Journalistin, Börsenmaklerin, Frauenrechtlerin: Victoria Woodhull (1838 –1927), die sich aus kleinsten Verhältnissen hochgearbeitet hatte, kandidierte 1872 als erste Frau überhaupt für die US-Präsidentschaft. Ihr unkonventioneller Lebenswandel und ihr Bekenntnis zur freien Liebe setzten ihrer Karriere jedoch Grenzen.
Als in den USA 1920 das Frauenwahlrecht eingeführt wurde, lud im fernen England eine alte Dame zur Pressekonferenz. Victoria Woodhull, 82 Jahre alt und Hausherrin des noblen Norton Manor in der Grafschaft Worcestershire, erklärte den erstaunten Lokaljournalisten, in Wahrheit sei sie die „Mutter des amerikanischen Frauenwahlrechts“. Stolz posierte sie mit ihrem Freund, dem Earl von Coventry, fürs Pressefoto.
Was die Journalisten nicht wussten: Victoria Woodhulls Eigenlob war stark untertrieben. Sie hatte zu ihrer Zeit nicht einfach nur wählen wollen – sie wollte Präsidentin der USA werden. Victoria Woodhull, die nette englische Dame, war als junge Frau die radikalste, skandalumwittertste Feministin gewesen, die Amerika bis dahin erlebt hatte…
Autorin: Dr. Antje Schrupp
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 05/2018.