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Antike und Mittelalter im Film – Konstruktion – Dokumentation – Projektion

Meier, Mischa/Slanicka, Simona (hrsg.)

Antike und Mittelalter im Film – Konstruktion – Dokumentation – Projektion

Das Genre des Historienfilms erlebt momentan einen wahren Boom. Das Mittelalter und die Antike bieten einen großen Spielraum für die Verfilmung von Mythen oder Biographien. Zu den bekanntesten Beispielen gehören Oliver Stones „Alexander“, Ridley Scotts „Gladiator“ oder die Verfilmung von Umberto Ecos „Der Name der Rose“ durch Jean-Jacques Annaud.

Der von Mischa Meier und Simona Slanicka herausgegebene Aufsatzband widmet sich der filmischen Umsetzung antiker und mittelalterlicher Themen.

Ausführlich wird der Frage nachgegangen, inwiefern Stereotypen in den Filmen verbreitet werden, etwa bei Kostümen oder Ausstattung. Im Vordergrund stehen dabei die erzählende Darstellungsstrategie des Films und die an eine Epoche gekoppelte stereotype Erwartungshaltung des Publikums, das etwa das Mittelalter als brutales und dunkles Zeitalter sehen möchte. Weitere Beiträge widmen sich dem Wahrheitsanspruch, dem ein Historienfilm unterworfen ist. An verschiedenen Beispielen erläutern die Autoren, warum und inwieweit dieser oftmals einen eher geringen Stellenwert hat. Der Regisseur führt dem Zuschauer seine Version einer Epoche vor Augen. Die gegenläufige Problematik ist, dass historische Genauigkeit nicht vor Langeweile schützt. So war „Alexander“ verhältnismäßig gut recherchiert und dargestellt, allerdings für das Publikum durch seine Länge nicht andauernd spannend.

Neben der Beleuchtung oben genannter Themen, wird auch der Frage nachgegangen, inwieweit der Historienfilm als Experimentierfeld für unterschiedliche Darstellungsformen dient. Vor dem Hintergrund, der in Hollywood seit den 1950er Jahren entstandenen Filme dieser Gattung, wird die These diskutiert. Ebenso werden die Besonderheiten des Mittelalterfilms und die filmische Darstellung einer Person veranschaulicht.

Des weiteren wird aufgezeigt, dass Aktualität und die Kritik an der modernen Gesellschaft sich auch hinter historischem Stoff verbergen kann. Unter anderem wird am Beispiel von Mel Gibsons „Braveheart“ die Projektion des amerikanischen Freiheitsgedankens in die Welt eines schottischen Freiheitskämpfers um 1300, aufgezeigt.

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Die Historienfilme als große Erzählungen, Geschichte als Heldenmythos, Rhetorik oder Mythos, genauso wie der Sinn der Geschichte im Film kommen im Ausblick am Ende der Aufsatzsammlung zur Sprache.

Das Werk richtet sich eher an ein wissenschaftlich interessiertes Publikum, das die Zusammenhänge zwischen Wirkung und Wahrheitsanspruch von historisierenden, populären Unterhaltungsfilmen für sich ergründen möchte.

Rezension: Johner, Jasmin

Meier, Mischa/Slanicka, Simona (hrsg.)
Antike und Mittelalter im Film – Konstruktion – Dokumentation – Projektion
Böhlau Verlag, Köln 2007, 473 Seiten, Buchpreis € 46,90
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