Es gehört zu den größten wissenschaftlichen Errungenschaften des 19. Jahrhunderts, dass es Jean-François Champollion gelang, die Hieroglyphen zu entschlüsseln. Die Bedeutung der Schriftzeichen war seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. vergessen worden. Der vom Land der Pharaonen begeisterte Sprachforscher lieferte sich einen atemberaubenden Wettkampf mit dem Engländer Thomas Young, der bereits wichtige Erkenntnisse über die Hieroglyphen gewonnen hatte. Champollion aber lieferte den vollständigen „Code“, um die rätselhaften Zeichen zu entschlüsseln.
Eine fesselnd zu lesende Biographie des Franzosen hat der englische Journalist Andrew Robinson verfasst. Er schildert Champollion als unermüdlichen, geradezu besessenen Forscher, dessen Erkenntnisschritten der Leser folgen kann. Klar wird auch, dass die Entschlüsselung der ägyptischen Schriftzeichen zugleich ein Kampf um Politik und Prestige zwischen England und Frankreich war. Champollion jedoch starb bereits im Alter von 41 Jahren, wahrscheinlich an einer Infektion, die er sich auf seiner Ägypten-Reise zugezogen hatte. Seine Entdeckung aber war der entscheidende Schlüssel zu einer der faszinierendsten Kulturen der Welt.
Rezension: Dr. Heike Talkenberger