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Die Aufgabe des Sultans

Allgemein

Die Aufgabe des Sultans

„Mein Herren“, sagte Baron von Münchhausen und blickte in die Runde seiner Gäste, „Ihr wisst sicherlich, dass Alexander der Große den Gordischen Knoten löste, indem er ihn einfach mit dem Schwert zerschlug. Wie das Orakel prophezeit hatte, gewann er dadurch die Herrschaft über Asien. Vor einigen Jahren bin ich in die Fußstapfen Alexanders getreten und habe ebenfalls einen Gordischen Knoten zerschlagen. Zwar bekam ich dafür nicht Asien, aber immerhin eine Schatulle voller erlesener Diamanten.“ Baron von Münchhausen nahm einen tiefen Zug aus seiner Pfeife und fuhr fort: „Im Jahr 1755 war ich in diplomatischer Mission der russischen Zarin am Hof des Sultans Osman in Konstantinopel. Eines Abends führten mich die Wesire des Sultans in einen abgelegenen Saal des Topkapi-Serails und baten mich um Rat. Der Großwesir sei vor einigen Tagen gestorben, erzählten sie mir, und der Sultan habe ihnen eine Aufgabe gestellt, um ihre Weisheit zu prüfen. Wer sie als Erster löse, solle der neue Großwesir werden. Leider sei es aber bislang keinem gelungen, eine Lösung zu finden, trotz der Hilfe des Hofmathematikers.“ „Wie lautete denn die Aufgabe?“, fragte der alte General von Oorde.

„Der Sultan hatte seinen Wesiren eine quadratische Holztafel von 23 mal 23 Zoll Größe und einen Zettel mit einer Skizze gegeben. Die Wesire sollten auf das Brett drei konzentrische Quadrate zeichnen, die nicht gegeneinander verdreht sein durften, sowie einige Diagonalenabschnitte, die die Skizze vorgab. Die Seitenlängen der drei Quadrate sollten ganzzahlige Zollwerte sein, und alle Flächen, die durch die Quadrate und Diagonalen auf der Tafel entstanden, sollten den gleichen Inhalt haben. ‚Das Problem ist unlösbar‘, sagte der Hofmathematiker mit Nachdruck und strich sich seinen Bart. ‚Da irrt Ihr Euch‘, entgegnete ich. Der Hofmathematiker lächelte hochnäsig und sagte: ‚Beweist es!‘ Ich nahm also ein Lineal und zeichnete die Quadrate und die Diagonalenstücke auf die Tafel. Dann bat ich um ein scharfes Messer. Es wurde mir dienstbeflissen unverzüglich gebracht, und ich schnitt damit langsam und sorgfältig das mittlere Quadrat aus der Tafel heraus. Die Tafel war dadurch zu einem Ring geworden und hatte nun nicht mehr neun, sondern nur noch acht Flächen. Und diese acht Flächen hatten auch tatsächlich alle den gleichen Inhalt“, schloss Baron von Münchhausen. „Wie groß war denn das Quadrat, das Ihr aus der Tafel herausgeschnitten hattet?“, fragte Herr von Frenswegen sogleich neugierig.

„Das, meine Herren“, sagte der Baron und hob den Zeigerfinger, „müsst Ihr schon selbst herausbekommen.“ Wissen Sie, wie lang die Seiten des innersten Quadrates waren?

So machen Sie diesen Monat mit

Teilnehmen kann jeder, außer den Mitarbeitern des Verlags und deren Angehörigen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Schicken Sie bitte Ihre Lösung (ausschließlich!) auf einer Postkarte bis zum 31. Januar 2012 an:

bild der wissenschaft, Kennwort „Cogito 1|2012″

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Ernst-Mey-Str. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen

Die Lösung und die Namen der Gewinner werden im April-Heft 2012 auf der Leserbrief-Seite veröffentlicht.

Zu gewinnen

Unter den Einsendern der richtigen Lösung werden fünf Bücher ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Buchpreis ist „Das Buch der Universen“ von John D. Barrow. Der britische Kosmologe gibt darin einen Überblick über die Geschichte der Kosmologie und beschreibt ausführlich und allgemeinverständlich die Fülle der Universen, die sich aus Albert Einsteins Relativitätstheorie ergibt. Barrow hat auch eine Erklärung für den ominösen Urknall zu bieten und er berichtet, was aktuell in der Quantenkosmologie und -gravitation diskutiert und erforscht wird, um Einsteins Theorie auf eine umfassende Basis zu stellen. Mehr Informationen über das Buch finden Sie auf der Verlagsseite: www.campus.de

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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