Die Mikrobe Geobacter Metallireducens tut offenbar viel, um in den Genuß ihrer Lieblingsspeise Eisen zu gelangen: Forscher fanden jetzt, dass die im Erdboden weit verbreitete Bakterie Eisen sogar riechen kann. Um die lecker duftenden Metallvorräte zu erreichen, bildet sie Geißeln aus und bewegt sich mit Hilfe von Schwimmbewegungen zum Eisenmahl, berichten Derek Lovley und Susan Childers von der Universität Massachusetts im Magazin Nature (Ausgabe vom 18. April).
Geobacter Metallireducens ist damit das erste Bakterium, von dem bekannt ist, dass es Metall erschnüffelt. Hinweise darauf, dass die Mikrobe außerdem Geißeln zur Fortbewegung nutzt, fanden die Forscher bei einer Analyse von entsprechenden Genen der Bakterie. Erst danach konnten Lovley und Childers die Geißeln in einem Versuch auch tatsächlich beobachten. Bisher hatten Wissenschaftler die Geißeln übersehen, weil die Fortsätze offenbar nur ausgebildet werden, wenn sich die Bakterie tatsächlich fortbewegen will.
Neben Eisen bevorzugt Geobacter Metallireducens noch Manganoxide. Die Forscher hoffen jedoch, ihm auch Uran schmackhaft machen zu können, um mit Hilfe des regsamen Bakteriums verseuchte Böden zu reinigen.
ddp/bdw – Florian Sander
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