Temperatur ist ein Begriff aus der Wärmelehre. Wenn Physiker von „thermischer Energie” sprechen, meinen sie damit die Energie, die in der ungeordneten Bewegung von Teilchen steckt. Diese Energie hängt von der Masse, der Wärmekapazität und der Temperatur der Teilchen ab. Je größer die Energie wird, desto höher ist die Temperatur. Unter rein thermodynamischen Gesichtspunkten gibt es also keine maximale Temperatur.
Anders sieht es aus, wenn man die relativistische Physik bemüht. Bewegte Teilchen haben außer thermischer Energie noch kinetische Energie. Diese Energie hängt von ihrer Masse und Geschwindigkeit ab. Nun könnte man meinen, dass es eine maximale Temperatur gibt, denn die Teilchen können ja nicht schneller fliegen als mit Lichtgeschwindigkeit. Tatsächlich wird diese Geschwindigkeit von keinem Teilchen mit Ruhemasse erreicht. Nur masselose Teilchen wie Photonen sind lichtschnell.
Immer wieder spekulieren Physiker aber darüber, dass bei Grenzzuständen maximale Temperaturen erreicht werden könnten. Beispielsweise beim Urknall: Man hat berechnet, dass zum Zeitpunkt des Urknalls für den Bruchteil einer Sekunde 1032 Kelvin herrschten (1000 Kelvin entspricht 726,85 Grad Celsius). Diese theoretische Temperatur bezeichnet man als Planck-Temperatur. Doch niemand weiß, ob bei physikalischen Grenzzuständen die Temperatur wirklich eine obere Grenze erreicht – oder ob vielmehr die Theorie an ihre Grenzen stößt.